Jenseits des Himalaya - Kapitel 1

(Leseprobe 11)


„Ja, das ist wahr“, antwortete er. „Die Meditation ist die Entdeckung des wirklichen Ichs, nicht getrennt von anderen Ichs, sondern jenes Ich, das ganz und vollendet ist, das ohne eine Konditionierung irgendeiner Art ist. Jene Erfahrung ist die wahre Meditation.
Wenn du erkennst, dass dein konditioniertes Denken einen Anfang und ein Ende im Ich hat, als das Produkt der in Fesseln liegenden Denkweise, dann herrscht die Stille, keine Stille, die gewollt ist oder das Ergebnis einer Hypnose, sondern eine Stille, die nicht aus der Zeit stammt, eine Stille, die nicht erschaffen wurde, sondern jene Stille, in der die Ewigkeit offenbart wird, wobei diese Stille die Ewigkeit selbst ist.
In dieser Stille liegt das Stadium der Schöpfung. Es handelt sich um die Stille, die der Meister kennt und die auch du kennenlernen wirst. Wirklich ist das Zeitlose, nicht durch Erinnerung oder Erfahrung konditioniert, wo es keinen Konflikt gibt.
Deshalb ist es, ohne zu verstehen, wie du dich selbst

Murdo MacDonald-Bayne: Jenseits des Himalaya

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3. Auflage April 2014

Softcover, A5 

212 Seiten

ISBN 978-3-943313-88-8

Buch, 210 Seiten, Jenseits des Himalaya

28,00 €

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konditioniert hast und bloß dein Denken zwangst zu meditieren, eine Verschwendung von Zeit und Energie, wobei nur weitere Illusion erzeugt wird. Deine Gedanken zu erkennen, wie sie aufsteigen und deine Fesselung zu verstehen, ist der Anfang der Weisheit. Wenn du dich selbst nicht verstehst, ist es bedeutungslos zu meditieren, denn was immer du projizierst, es entspricht doch deiner eigenen Konditionierung und jene ist offensichtlich nicht die Wirklichkeit.“
Ich war nun gewahr, gewahr der Mächtigkeit der Wirklichkeit. Ich war gewahr der mächtigen Kraft, die er besaß und in jener Demut wusste ich, dass Gott sich selbst vollkommen ausdrücken konnte. Seine Gegenwart vermittelte mir dasselbe Gefühl, aber ich könnte es nicht in Worte fassen.
Er stand auf, segnete mich und fühlte, wie sehr ich ihn liebte, er sagte: „Niemand kommt zu mir, es sei denn durch die Liebe Gottes.“
Nachdem er fort war, war ich sprachlos. Es war, als ob so etwas wie eine große mächtige Kraft gekommen war und mich mit einem Gefühl für sie verlassen hatte, wobei ich wusste, dass das Gefühl wachsen würde, wenn ich mehr Freiheit gewinnen würde.
Ich traf ihn am Morgen meines bevorstehenden Aufbruchs in den Himalaya wieder und er sagte mir, dass er mich in Yatung wiedertreffen würde. Aus Gründen, die Sie später verstehen werden, bat er mich ausdrücklich darum, seinen Namen in meinen Schriften nicht zu nennen. [Ende der Leseprobe]