Zuflucht der Stillen Heilkraft

Leseprobe, Dezember 1954

1954 Dezember, Brief 87 aus der Zuflucht der Stillen Heilkraft (Johannesburg): Eine Weihnachtsmeditation von Murdo MacDonald-Bayne

Eine Weihnachtsmeditation


Auf dem Hügel von Bethlehem versammelten die Hirten ihre Herden, die Lämmer blökten nach ihren Müttern, die Nacht war still und die Sterne leuchteten über ihnen. Die Hirten sahen auf und erblickten einen Stern, der viel heller war als alle anderen Sterne. Mitten in dieser Nacht wurde ein Kind geboren.
Es war vorausgesagt worden, dass ein Kind geboren werden würde, um den Weg zum Licht aufzuzeigen, das die dunkle Nacht der Unwissenheit des Menschen zerstreuen würde.
Die Herzen waren erfüllt von der Sehnsucht nach Frieden, denn die Welt war grausam und hart. Es gab keine Hoffnung mehr – welche Hoffnung es auch immer gegeben hatte, sie war durch Hass, Krieg und Streit zerstört worden.
Also kam er, damit die Menschen die Wahrheit kennen und sie leben können – die Liebe des lebendigen Gottes.
Die Bibel ist voller göttlicher Heilversprechen. „Siehe, dein Heil kommt“, sagt Jesaja. „Ich werde ihm meine Erlösung zeigen“, schreibt der Verfasser der Psalmen. „Jetzt ist der Tag der Erlösung“, sagt Paulus.
Was ist Erlösung? Die Erlösung ist nicht auf etwas Glückseligkeit im Jenseits datiert, sie ist nicht auf eine zukünftige Zeit gemünzt.
Zur Erlösung kommt es jetzt, in eben diesem Moment und der Prozess ist einfach. Dann erkennen wir, wie der Satan des Ichs Menschen von Menschen trennt. In jenem Moment wartet der Christus darauf, in das Herz einzutreten – der Christus, der in jeder lebendigen Seele lebt.
Unsere Sünden zwingen wir uns selbst auf, und sobald wir erkennen, wie falsch unser Denken und Handeln ist, fallen sie von uns ab, und in diesem Moment ist die Erlösung nahe. Das


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war es, was der Mensch aus Galiläa uns klar machte, „Zu dieser Stunde wirst du mit mir im Paradies sein.“
Gott hat uns sein Heil jetzt versprochen – nicht morgen oder irgendwann in der Zukunft. Und er erfüllt sein Versprechen sofort, wenn Sie in Ihrem Herzen einen Raum für ihn schaffen. „Steh jetzt auf und sei frei.“ „Nimm dein Bett und gehe.“
„Fürchtet euch nicht, stehet fest und sehet zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird.“ Exodus 14: 13
Vergebung ist kostenlos. „Euch wird alles vergeben werden.“ Einigen Menschen zu vergeben und anderen nicht zu vergeben, ist keine Vergebung. Die Vergebung muss vollständig sein, sonst ist es keine Vergebung. Die Vergebung muss innerhalb und nicht außerhalb vonstatten gehen, wie können wir sonst selbst eine Vergebung erwarten, wenn wir nicht selbst frei sind und der ganzen Welt alles vergeben?
Der Christus-GEIST ist im Inneren und er ist genau der GEIST jener Vergebung, der in der Stunde der größten Prüfung und des größten Schmerzes sagen kann, „Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Wir müssen jedes Fünkchen an Vorbehalt gegen Menschen und Sachverhalte aus unserem Herzen bannen. Nur dann sind wir von jenem Gefühl der Freiheit erfüllt, das es jenem wogenden Impuls GEISTIGER Energie ermöglicht, unser Sein zu erfüllen, während wir uns durch Vergebung befreien. Allein wenn Sie nicht mehr die zentrale Figur beim Vergeben sind, wenn es Sie und einen anderen nicht mehr gibt, allein dann kann es eine Freiheit im Vergeben geben.
Um dem göttlichen Standard gerecht zu werden, muss unsere Vergebung voll und ganz sein – und es geschieht zu dieser Zeit, dass am Weihnachtstag das Wunder eines vergebenden Herzens geboren wird, womit wir uns jener Worte erinnern, die von seinen Lippen fielen, „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, welche die Liebe Gottes offenbarten.


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Mit dieser tröstlichen Gegenwart des Vaters, meines Vaters, Ihres Vaters, in mir und Ihnen, werden wir niemals durch eine unharmonische Situation, die uns oder unsere Lieben betrifft, deprimiert oder niedergeschlagen. Ich wende mich an meinen Vater, an Ihren Vater, und sehe, dass der Christus-GEIST in mir und Ihnen wiedergeboren wird. So bin ich getrost durch seine Liebe und Sie wissen, dass jene Liebe auch für Sie da ist.
Siehe, ich bin der Sohn Gottes. Ich bin keiner Schwäche meines Geistes oder meines Körpers ausgesetzt, denn ich weiß, dass das Leben meines Vaters mein Leben ist, ich weiß, dass seine Liebe meine Liebe ist. Daher teile ich seine tiefe ewige Liebe für alle. Ich befreie jeden durch seine Liebe, derweil ich mich selbst durch seine dauerhafte Liebe befreie.
Gottes Hilfe ist stets zur Hand, er antwortet sofort, wenn Sie einen Platz für ihn schaffen. Ihr empfänglicher Zustand lässt zu, dass der Fluss seiner Weisheit und Liebe Sie bis zum Überlaufen erfüllt. Sie werden nicht mehr durch Bedingungen behindert oder frustriert, denn Sie haben das Licht der Welt gesehen, jenes Licht, das alle erleuchtet, die in die Welt kommen.
„Nähere dich Gott und er wird dich erhöhen“, sagt Jakobus. Im 9. Psalm lesen wir diese Worte, „Ich werde ihn erhöhen, weil er meinen Namen gekannt hat.“
Die Erhöhung ist ein Zustand des Seins, den wir durch eine wahre Meditation erreichen, eine Meditation, die uns vom Ich befreit.
„Ich selbst bin nichts, es ist der GEIST des Vaters in mir, der diese Dinge tut.“ Deshalb kennen wir die Antwort auf jedes Problem, wenn das Ich im Leben des Vaters gestorben ist. Dadurch erhöhen wir unseren Glauben, so dass uns nichts unmöglich ist, wenn wir eins mit ihm sind.
Das ist es, was wir in seinem Leben sehen, der an jenem Weihnachtstag gekommen ist, und weil wir nicht von ihm getrennt sind, gehört das, was ihm gehört, auch uns.


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Sprechen Sie in Ihrem Herzen, „Ich bin erfüllt von deiner Gegenwart. Lenke jede Handlung, damit ich der Kanal für deinen vollkommenen Ausdruck werden möge. Mein Vater und ich sind eins und er ist in mir. Er ist mächtig, seine reine Liebe belebt die ganze Schöpfung. Seine Liebe drückt sich in jeder meiner Handlungen aus, denn er ist für immer wahr und ewig.“
„Ich werde meinen GEIST in euch geben, und ihr werdet leben.“ Hesekiel 37: 14
Zu dieser Jahreszeit sehnen sich die Menschen danach, etwas zu geben. Es gibt einige, die viel besitzen, und es gibt diejenigen, die in materieller Hinsicht nicht viel besitzen. Es gibt jedoch unzählige Möglichkeiten, zu helfen, zu segnen, zu dienen und Liebe und Freude zu verbreiten, ohne ein einziges materielles Geschenk zu geben – und viele dieser Gaben sind vorteilhafter, weil diese Gaben in der Art und Weise gegeben werden, wie Christus gibt – im Geben und Teilen der inneren GEISTIGEN Gabe der Liebe und des Dienstes. Diese Geschenke sind für alle dauerhaft hilfreich.
Es gibt keine Grenze für unsere Fähigkeit, GEISTIG etwas zu geben, denn Gott gibt uns reichlich entsprechend der Segnungen, die wir anderen Menschen zuteil werden lassen.
Wir haben oft die Worte gehört, „Ich bin gern in ihrer bzw. seiner Gegenwart, ich bin dann im Frieden mit allem.“ „Ich fühle mich ausgeruht, ich fühle mich erneuert.“ „Es gibt etwas an diesem Menschen, was mit dem GEIST erfüllt ist, der die Welt, trotz allem, gut erscheinen lässt.“
Folglich teilen Sie die Gaben Gottes, wenn sie Liebe, Frieden und Ermutigung schenken – durch das Herz und die Seele spricht und handelt Gott, durch das Herz und die Seele liebt er und segnet er.
Wenn der GEIST im Inneren durch die Liebe befreit wird, gibt er ständig den Segen Gottes an alle weiter, die ihm nahen.


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Ihre besondere Gabe mag darin bestehen, die Trauernden zu trösten, die Entmutigten zu ermutigen, die Last eines anderen zu tragen, ein Lächeln oder einen Kuss zu geben, ein Gebet der Fülle zu sprechen und einen Dienst zu leisten, wann immer sich Ihnen die Gelegenheit dazu bietet. Das werden Sie für Ihr eigenes Glück und zum Segen anderer tun.
Jesus hatte keinen großen materiellen Reichtum zur Hand, um ihn mit anderen Menschen zu teilen, aber diejenigen, deren Leben er berührte, hätten nicht stärker beschenkt werden können, selbst wenn er steinreich gewesen wäre und ein Vermögen mit ihnen hätte teilen können.
Bei all unseren Gaben zu dieser Jahreszeit und auch während des ganzen Jahres über geht es um das liebevolle Geben des Christus-Ichs, das andere Menschen segnet und ermutigt, denn auf diese Weise eifern wir Christus in unseren Gaben nach – und es ist uns eine Freude zu wissen, dass wir aus allem, was wir anderen Menschen hätten schenken können, das Beste ausgewählt haben, was überhaupt geschenkt werden kann.
Paulus sagt, „Glaube ist die Substanz der erhofften Dinge, der Beweis für Dinge, die nicht gesehen werden.“ Das kann man dort beobachten, wo das Christus-Ich von der Bindung des persönlichen Ichs befreit ist, das es verbirgt. Dann hat der Glaube eine enorme Kraft und entspricht jedweder Anforderung, die ich an ihn stelle.
Der Glaube ist stets dort aktiv, wo Liebe, Frieden, Weisheit, Freude, Mut, Stärke und alle Eigenschaften des Christus-Ichs im Inneren vorhanden sind – und während Sie Christus empfangen, werden Sie mit ihm in Liebe und im Glauben wandeln, was daher kommt, dass Sie wissen, was falsch ist. „Lasst uns einander lieben; denn die Liebe ist von Gott; und wer liebt, ist aus Gott geboren und kennt Gott.“ 1. Johannesbrief 4: 7
„Ich werde bei dir sein. Ich werde dich weder im Stich lassen noch von dir weichen. Sei getrost und unverzagt.“ Josua 1: 5-6


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Daher tun Sie, was im Hebräerbrief 10: 22 steht, „Nähern Sie sich mit reinem Herzen.“
Woher sollen wir wissen, dass unser Herz rein ist? Nur wenn wir das Falsche erkennen, das wir durch das Ich angesammelt haben, und wenn das frei von Angst, Verurteilung oder Kritik gesehen wird, werden wir in dieser Freiheit jenes finden, was in unseren eigenen Herzen rein ist. Deshalb bete ich heute für die Freude, die aus dem Wissen um die Geburt Christi bei allen entsteht, die auf das Kreuz schauen und frei sein können – das Kreuz, das die Bindung des Ichs in sich trägt. Ja, ich mag darauf gekreuzigt werden, aber in jener Kreuzigung werde ich durch den Christus befreit, der in mir wohnt.
In der Vergangenheit habe ich meinen Glauben an Gott dargelegt und ihn als Quelle aller guten Dinge anerkannt. Trotzdem sehe ich jetzt, dass ich nur eine begrenzte Vorstellung von Gott hatte, ich habe ihn mir weit außerhalb meiner unmittelbaren Reichweite vorgestellt. Aber jetzt finde ich, dass er in meinem eigenen Herzen wohnt, er ist der Christus, der für immer lebt. Ich erkenne jetzt, dass ich niemals von ihm getrennt werden kann, weil ich sein Sohn bin. Jetzt freue ich mich über das größte Geschenk, das jemals dem Menschen gemacht werden kann, „Mein Vater und ich sind eins.“
Heute, an diesem Weihnachtstag, soll sich die Welt freuen, dass der Christus geboren ist, der Christus in mir, in Ihnen und in jedem Herzen. Die Lebendigkeit Gottes, die Vollkommenheit seiner selbst verkörpert sich in allem, was er geschaffen hat. In meinem Herzen, in Ihrem Herzen und im Herzen aller Menschen gibt es diesen Christus, und wenn er von der Knechtschaft des Ichs befreit wird, wird eine neue Welt entstehen, nicht irgendwann, sondern jetzt! Sofort! Denn, „Ich und der Vater sind eins“
Lassen Sie also die Kinder Gottes – die Menschenskinder – sich heute mit Freude und Liebe begrüßen, denn wir sind alle von dieser heiligen Gegenwart erfüllt, dem Baby in Windeln, denn solchen ist das Königreich des Himmels. Wenn wir nicht wie klei-


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ne Kinder werden, werden wir nicht eintreten – nur wenn das Ich stirbt, lebt der Christus.
Wir werden den Christus, das heilige Kind – das Symbol der göttlichen Vollkommenheit – in unseren Herzen gefunden haben, während unsere göttliche Natur in unseren gegenseitigen Gaben der Liebe offenbart wird. Welche größere Freude könnte die Welt an diesem Tage haben als das Geschenk der göttlichen Liebe in den Herzen aller, die auf Erden leben.
Was könnte uns mehr erfreuen, wo wir doch sagen können, dass der Christus noch heute in den Herzen aller Menschen lebt! Wir stehen an der Schwelle des neuen Jahres mit unseren Herzen und Gedanken voller Liebe – dem Heilmittel für alle großen und kleinen Probleme. Denn das ist der einzige Weg, und während die Liebe uns umgibt, sind wir wieder ein Stückchen mehr wie er, der uns nach seiner eigenen Gestalt geschaffen hat.
Segnen Sie deshalb jeden Tag des neuen Jahres mit Worten der Liebe und des Friedens für alle Menschen in jedem Land. Trösten Sie diejenigen, die noch nicht frei sind. Bitten Sie sie, nach innen auf den Christus zu schauen, der jetzt lebt, und jedem Herzen Heilung gibt. Dann wird Ihr eigenes Leben reich und frei sein. „Ich werde mit dir wandeln, meine Freude wird niemals enden, mein GEIST wird sich erheben, denn ich kenne deinen heiligen Frieden.“
„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Joh. 14: 6


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Danksagung / Gebet


Oh, göttlicher Vater, du liebst alle deine Kinder und sie alle sind meine Brüder und meine Schwestern.
Lehre mich, sie zu lieben und ihnen zu dienen, wie du alle liebst und allen dienst.
Dann werde ich mein Glück in der Freude finden, die du in deiner Liebe hast, mein göttlicher Vater.


MEIN FRIEDEN UND MEINE LIEBE BLEIBEN BEI IHNEN


Ergebenst Ihr,
M. MacDONALD-BAYNE


Dr. Murdo MacDonald-Bayne versandte im Juli 1947 seinen ersten von 89 Briefen aus der Zuflucht der Stillen Heilkraft (Sanctuary of the Silent Healing Power) in alle Welt.


Murdo MacDonald-Bayne: 14 Briefe aus der Zuflucht der Stillen Heilkraft 1954/55

Buch, A5, Paperback, 152 Seiten

14 Briefe aus der Zuflucht 1954/55

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